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Kloster von Batalha

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Das Kloster von Batalha (Vorwahl: 044)

Unsere Klostertournee geht weiter

Der zweite Höhepunkt der Klostertournee. Besichtigungszeiten: 9 bis 18 Uhr, im Winter nur bis 17 Uhr. Bei Vorlage des Internationalen Studentenausweises kostenloser Besuch eines der Meisterwerke der europäischen Gotik. Dem Schwur des Königs von Portugal, der 1385 den kastilischen Truppen mit weit schwächerem Heer gegenüberstand, ist die einzigartige Klosteranlage zu verdanken. Der portugiesische König gewann die Schlacht natürlich und machte sein Versprechen wahr, zu Ehren der Jungfrau ein Kloster zu errichten. Drei Jahre nach der berühmten Schlacht nahm man den Bau in Angriff, dessen gotische Bauphase sich hundert Jahre lang hinzog, um dann von der manuelinischen abgelöst zu werden. Schon von weitem eine Augenweide aus Flamboyant-Spitzen, Fialen, zierlichen Stützpfeilern und Balustraden, die einen zarten Braunton angenommen haben.

Im Kircheninnern beeindruckt die Höhe des Schiffes und der Eleganz seiner Linien. Gleich rechts die Gründerkapelle, die durch ihre unvergleichliche sternförmige Kuppel besticht. In der Mitte das Mausoleum des Königs Joao samt Gemahlin und an der Seite das Grab Heinrichs des Seefahrers, bedeckt von einem feinziselierten Baldachin. Der königliche Kreuzgang stellt eine fantastische und harmonische Verbindung von gotischen und manuelinischen Stilelementen dar. Das schlichte gotische Gewölbe verträgt sich gut mit dem Pomp der filigranen Arkaden und gewendelten Säulen.

Der Kapitelsaal beherbergt heute das Grab des Unbekannten Soldaten. Seine Kuppel zählt zum Gewagtesten, was je in dieser Richtung konstruiert wurde. Der Architekt, des Risikos bewußt, ließ sie von zum Tode verurteilten Sträflingen errichten. Um die Stabilität seiner Kuppel zu beweisen, verbrachte er die erste Nacht nach ihrer Fertigstellung unter seinem Werk.

An einer Seite grenzt der Kreuzgang an ehemalige Vorratsräume, die heute für Ausstellungen genutzt werden. In einer Ecke das Waschbecken der Mönche, ein Brunnen mit zwei Wasserbecken. Das reiche Dekor sowie das goldene Licht, das durch die Blumenmuster der Fenster einfällt, zeigen, wie bedeutend der maurische Einfluß auf die portugiesische Kunst war. Im ehemaligen Speisesaal ist heute das Museum des Unbekannten Soldaten untergebracht.

Über den großen Kreuzgang Afonso V gelangt man zu den berühmten capelas imperfeitas, den unvollendeten. Sie besitzen einen achteckigen Grundriß und sollten das Grab des Königs Duarte werden, der sie in Auftrag gab. Bei seinem Tod wurden die Arbeiten unterbrochen und kurzfristig von D. Manuel wiederaufgenommen, doch bald erneut aufgegeben. Der wollte nämlich lieber im Hieronymuskloster in Belém begraben werden. Anspruchsvoll bis zuletzt, diese Könige! Zuvor hatte er dennoch das monumentale, zu den Kapellen führende Portal in Auftrag gegeben, ein Meisterwerk des Manuelino. Schnörkel und Feinheiten der Blattformen erinnern an Spitzenklöppelei. Außerdem wurden auf Geheiß D. Manuels die Kuppeln der Kapellen fertiggestellt und mit dem Bau der mächtigen Pfeiler begonnen. Und dabei ist es geblieben. Doch gerade diese herrlichen Ansätze, diese Herausforderungen an die bis an die Grenze des Möglichen getriebene Kunst, machen den Zauber Batalhas aus.

Unterkunft in Batalha

Seit neuestem gibt es einige recht gemütliche Zimmer am Platz vor der Kathedrale. Ein Restaurant sucht man vergebens, lediglich einige Bars für kleine Imbisse sind vorhanden. Hier die Daten: Gladius Residencial, Praça Mouzinho de Albuquerque, Tel.: 044/96 760. Hunde zugelassen. Wow!