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Kloster von Alcobaça

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Das Kloster von Alcobaça

Geschichte und gutes Essen

Die so herrlich tragische Geschichte von Pedro und Inês ...

Im 14. Jh. verliebte sich Dom Pedro in Inês de Castro, die schöne Hofdame seiner Frau, Constança von Kastilien. Der Vater Dom Pedros, König Alfonso IV., schickte Inês ins Exil, um der Liaison ein Ende zu setzen. Als Constança jedoch kurz darauf starb, fanden sich die beiden wieder und bekamen viele Kinder. Normal, denn das war vor der Pille. Die königlichen Ratgeber überzeugten Afonso IV. davon, dass diese Verbindung dem Königreich schade, woraufhin Afonso - ein schlechter Mensch - Inês während der Abwesenheit Pedros ermorden ließ. Rasend vor Wut, zettelte dieser einen Bürgerkrieg gegen die königlichen Ratgeber an. Afonso IV. mußte einen Waffenstillstand mit seinem Sohn aushandeln und starb zu seinem Glück kurz darauf.

Pedro rächte sofort den Tod von Inês und ließ zwei der verantwortlichen Ratgeber grausam zu Tode quälen. Danach ließ er ein prachtvolles Grabmal errichten, heute in der Kirche, und Inês exhumieren. Die Leiche wurde gekrönt, in einen Purpurmantel gehüllt und auf den Thron gesetzt. Pedro I., inzwischen König, zwang die großen des Reiches, der »Königin« die Hand zu küssen. Diese äußerst populäre Geschichte wurde später von Dichtern und Dramatikern immer wieder aufgegriffen. Montherlant schließlich verarbeitete den Stoff in seinem bemerkenswerten Stück »Die tote Königin«. Die Geschichte erinnert uns an eine etwas ältere Grabungstätigkeit, zugegebenerweise unter anderen Vorzeichen, nämlich die um Papst Formosus. Einer seiner Nachfolger auf dem Heiligen Stuhl Stephan VII. ließ Formosus 897 wegen posthum bekanntgewordener Häresie ausbuddeln, verurteilte ihn und schlug ihm zwei Finger der rechten Hand ab. Ein Kollege,:Sergius III. ließ den armen Kerl 905 abermals ausgraben, in päpstliche Gewänder hüllen, auf einen Thron setzen und ihm, neuerlich verdammt, drei weitere Finger und den Kopf abhacken. Wir folgern: mindestens einer der drei war nicht unfehlbar.

  • Verkehrsamt: auf der dem Klostergebäude gegenüberliegenden Seite des Platzes, etwas nach rechts versetzt an einer Straßenecke.