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Carmo & Chiado

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Viel zu sehen in Portugals Hauptstadt

Carmo- und Chiado-Viertel

In das Carmo-Viertel gelangt man entweder über die steile Rua do Carmo oder den Elevador de Santa Justa, den sofort ins Auge springenden und so wunderbar praktischen Aufzug in der Rua Santa Justa. Der stammt übrigens nicht von M. Eiffel, dem Erbauer des Pariser Wahrzeichens, auch wenn dies fast alle Reiseführer behaupten. Wir wissen´s besser: es war Raul Mesnier de Ponsard, ein Portugiese französischer Abstammung! Von oben hat man einen etwas makaberen Blick auf das Stadtgebiet.

  • Carmokirche und Museum: Largo do Carmo. Tel.: 36 04 73. Besichtigungszeiten: 10 bis 18 Uhr, ausgenommen Sonn- und Feiertage. Kleingeld bereithalten: auch in Lissabon ist nichts mehr (fast) geschenkt! Das Schiff dieser ehemals größten Kirche Lissabons aus dem 16. Jh. ragt seit dem folgenschweren Erdbeben Anno 1755 unüberdacht in den (hoffentlich blauen) Himmel. Besagtes terramoto erschütterte übrigens nicht nur Lissabon und weite Teil des Hinterlandes: es erschreckte ganz Europa, wo man gerade eben begonnen hatte, den Aufklärern mehr Gehör zu schenken als den ewig mit Weltuntergang, Heulen und Zähneknirschen von der Kanzel herab drohenden Kirchenmänner. Und dann dies: Gott straft das wohlhabende Lissabon und die dreisten Portugiesen für ihre Laster. Heute beherbergt die Kirche ein archäologisches Museum. Sollte während des Aufenthaltes in Lissabon hier ein klassisches Konzert stattfinden, wäre es unverzeihlich, sich diese einmalige Gelegenheit entgehen zu lassen. Es ist zauberhaft; man braucht Stunden, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren.
  • Die Kirche Sao Roque: Largo da Trindade Coelho. Nach 17 Uhr geschlossen. Die Fassade der im 16. Jh. errichteten Kirche wurde nach dem »parkinsonschen Anfall« von 1755 erneuert. Zu sehen gibt es innen eine großartig bemalte Holzdecke und vor allem die prachtvolle Kapelle des Sao Joao Baptista alias Johannes der Täufer, die vierte von links. Sie führt auf beeindruckende Weise die luxuriösen Kapriolen der damaligen Herrscher vor Augen: die Kapelle wurde in Rom aus den erlesensten Materialien aufgestellt, dann auf drei Schiffen nach Lissabon transportiert und dort zusammengesetzt. Zur Kirche gehört auch ein kleines Museum für sakrale Kunst.