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Bairro Alto & Chiado

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Wo das Nachtleben in Lissabon stattfindet

Bairro Alto und Chiado

  • Die Rua Atalaia und ihre Nebenstraßen vereinen einen großen Teil des Lissaboner Nachtlebens. Man findet hier alles: von der gewöhnlichen, recht schmuddeligen Kneipe bis zur Schickimicki-Diskothek.


  • In der Nr. 13 ein altes Café, wo die Bewohner des Viertels oft sentimentale Fados singen. In der Nr. 117 A, eine winzige, fröhlich-lebhafte Kneipe, vollgepfropft mit jungen Leuten.

    In der Nr 124-126, das Frágil, ein superschickes Nachtlokal, wo postmoderne Jugendliche sich inmitten eines ständig wechselnden Dekors bis 3 Uhr früh in snobistischer Langeweile üben.

    Offiziell müssen alle Kneipen im Bairro Alto um 4 Uhr dicht machen, manche tun´s trotzdem erst um 5 oder gar 6 Uhr, so dass man hier nie vor 0.30 Uhr anzutanzen braucht. Im Gegensatz zu den heimischen Verhältnisse ruiniert man sich hier bei den Getränken nicht.

  • A Mascotte da Atalaia: Rua da Atalaia 47. In diesem uralten Cafés geben Originale aus dem Viertel den Fado zum besten. Die Stimmung schwankt zwischen Lärm und Andacht. Man rückt eng zusammen, und manchmal stehen die Leute bis auf die Straße. An guten Abenden geht es hier wirklich pathetisch zu.
  • Die Rua Diário de Notícias bietet ebenfalls einiges für unverbesserliche Nachtschwärmer: im »Juke Box« in der Nr. 60 tummelt sich ein hochmodisches Publikum. Nicht zu früh kommen! Das »Flor de Branca« in der Nr. 65 ist flippiger und einladender.

    Wir raten unbedingt von den Fadokneipen des Viertels vom Typ »Adega Machado« ab. Sie bieten lediglich eine touristisch, verwaschene Kommerzmusik.
  • A Brasileira: Rua Garrett 120 A. Eines der ältesten Cafés der Stadt, welches das düstere Barockdekor des vergangenen Jahrhunderts und seine treue Kundschaft, Intellektuelle mit weißen Schläfen, bewahrt hat. Journalisten, alte pensionierte Professoren und Künstler philosophieren hier und trinken ihre bica im Halbdunkel. Vor dem Café erwartet sie sogar Fernando Pessoa an seinem Tisch ... jedoch nur für ein Foto.
  • Der Ritz-Club: Rua da Glória 57. Ziemlich verrückte traditionsreiche Diskothek, die immer noch ihre dekadenten Reize versprüht. Neuerdings spielen ab 23 Uhr kapverdianische Gruppen. Dann geht es hier rund!
  • Solar do Vinho do Porto: Rua de Sao Pedro de Alcântara 45, genau gegenüber der Santa-Glória-Seilbahn, am Eingangsportal der großen Halle vorbei. Tel.: 34 75 707/8/9. Zwischen 10 und 24 Uhr ansteuern. In der Atmosphäre eines englischen Pub gibt sich reichlich versnobte Kundschaft ein Stelldichein. Die leckeren Portweine, die man hier goutiert, lassen dies jedoch schnell in den Hintergrund treten.
  • Hot-Club: Praça da Alegria 39, also eigentlich gar nicht mehr im Bairro Alto. Montags geschlossen, ansonsten von 22 bis 2 Uhr. Am Wochenende legen sich Jazzgruppen ins Zeug. Hier sind alle Altersklassen vertreten: das Bairro Alto wie er leibt und lebt.
  • Fox-Trot: Travessa Santa Teresa 28, in der Straße, welche die Rua da Palmeira nach der Rua de S. Marçal verlängert. Frisches Ambiente mit Innengarten und verschiedenen Sälen. Für einen Drink nach dem Essen mit Freunden bei gepflegter Pop-Musik. Gute Schnäpse.
  • In der Travessa da Cara: alle die´s schummrig und halbseiden lieben, finden ihr Glück im Tacao Grande (3), im Tacao Pequeno (3a), im O pescador (9) und in der Bar Lanterna (11). Die dreißiger Jahre lassen grüßen. Es empfiehlt sich übrigens nicht, sich wie im Zoo aufzuführen!
  • Cais do Sodré: Hier trifft man in finsteren Gassen auf schluchzende Seeleute, Kapverdianer, die sich im Tanz wiegen und Touristen, die sich für einige Stunden völlig gefahrlos der Illusion hingeben, ihre Seele zu verlieren. Der letzte Hoffnungsschimmer der Trunksüchtigen und Schiffbrüchigen der Nacht. Die Rua Nova do Carvalho schiebt sich verschämt unter der Brücke der Rua do Alecrim durch. In fünf Minuten bieten ihre Bars zum Preis von ein paar Bieren eine Weltreise: Hamburg, Liverpool, Oslo, New York. Das »Arizona« hat nur Sündiges zu bieten, aber das »Texas«, unter der Brücke, verfügt über Sternenkuppel, Laser und Hard Rock. Im »Jamaica« geht´s funkiger zu.