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Einführung

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Schottlands berühmtester See

Legendenumwobener Loch Ness

Diese geologische Extravaganz der Natur schneidet, zusammen mit Loch Lochry und Loch Oich, Schottland in zwei Teile. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde der 35 km lange Kaledonische Kanal gegraben, der die Verbindung zwischen den Lochs und den beiden Meeren gewährleistet. »Canal« wird übrigens auf der zweiten Silbe, also dem »n« betont und nicht wie »Channel« auf der ersten. Um das Niveau der Binnenseen zu erreichen, bedarf es neunundzwanzig Schleusen. Ein wenig fällt Frankreich die Rolle des Initiators dieses Projektes zu, da es anfänglich ins Leben gerufen wurde, um die englischen Schiffe vor französischen Angriffen zu schützen.

Tiefer als die Nordsee

Loch Ness übertrifft mit fast dreihundertzwanzig Metern Tiefe die Nordsee mit ihren dreißig bis sechzig Metern und weite Teile des Atlantiks.

Übrigens: der Erfinder der Geschichte des Ungeheuers von Loch Ness hat damit einen der größten Werbecoups aller Zeiten gelandet. Gewiß, die ersten Zeugnisse von der Existenz eines großen Tieres im See rühren schon aus dem 6. Jh.; aber eigentlich hat erst 1933 alles angefangen, als ein gewisser Gray ein – selbstverständlich unscharfes – Foto eines sogenannten Monsters schoß. Die Fachleute hielten es eher für einen auf dem Wasser treibenden Baumstamm. Der Wirbel, den die örtliche Presse um dieses Ereignis machte, sorgte dafür, dass in den folgenden Jahren scharenweise Leute anreisten und bestätigten, »Nessies« Schwanz erspäht zu haben.

Das verrückteste Instrumentarium kam zum Einsatz, um die Existenz des Ungeheuers zu beweisen: darunter Sonargeräte, Kleinst-U-Boote u.a. Ein japanisches Team beschäftigt sich gar ganztägig mit den Untersuchungen. In dem 37 km langen Loch kann Nessie sich aber noch lange ein ruhiges Leben machen, bevor man ihr auf die Spur kommt.

Der britische Ingenieur Robert P. Craig hat jedoch kürzlich eine einleuchtende Erklärung gefunden. Die drei Binnenseen Schottlands, »in denen Ungeheuer hausen«, Loch Ness, Loch Morar und Loch Tay, haben nämlich die Gemeinsamkeit, dass sie sehr tief und von altem Nadelbaumbestand umgeben sind. Der Wissenschaftler glaubt, dass Stämme, die in den See fallen, sich mit Wasser vollsaugen und schließlich auf den Grund sinken. Dort unten herrscht ein äußerst starker Druck von etwa 25 kg pro Quadratzentimetern. Die Bestandteile der Bäume, wie Harz, Phenolgase usw., schützen laut Craig das Holz eine gewisse Zeit lang vor dem Zerbersten. Ist es aber mürbe geworden, lösen das Holz und das Wasser das Ausströmen von Gas aus dem Inneren des Baumstammes aus. Die dabei entstehenden großen Blasen befördern ihn wieder an die Oberfläche. Das freiwerdende Gas kann den Eindruck echter Explosionen erwecken und somit an die Umtriebe eines »Ungeheuers« glauben lassen. Ist der Stamm einmal leer, saugt er sich aufs neue mit Wasser voll und sinkt bald wieder auf den Grund ab. Gar nicht schlecht, was?