Stadtgeschichte

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Stadtgeschichte

Amsterdam ist keine alte Stadt, wie wir gesehen haben: Ausgrabungen weisen auf eine erste Besiedlung um 1225 an der Amstelmündung hin. Die ersten Bewohner waren vor allem Fischer und Schiffer; diese zogen auch 1270 gegen das Flutwasser der Nordsee einen Damm quer durch die Amstel. Von daher auch der ursprüngliche Name der Stadt: »Amstelledamme«. 1270/5 gewährte Graf Floris V. von Holland den Einwohnern Zollfreiheit. Fälschlicherweise betrachtet man dies oft auch als Gründungsdatum der Stadt. Übereifrig wie Amsterdamer manchmal sein können, wenn es etwas zu feiern gibt, fand daher bereits 1975 die Siebenhundertjahrfeier statt. Die Stadtrechte erhielt Amsterdam jedoch erst 1306 vom Bischof von Utrecht zugesprochen – es würde hier niemanden wundern, wenn man im Jahre 2006 den »Fehler« von 1975 einsehen würde, um dann 2025 zu verkünden, das eigentliche Gründungsdatum laute doch 1275.

Amsterdam entwickelt sich links der Amstel, der »neuen Seite« (Nieuwezijds) und die Amstel flußaufwärts um den Rokin. 1335 wird der Bau der Oude Kerk in Angriff genommen. Dem verheerenden Brand von 1421 fällt fast die gesamte Stadt zum Opfer. Gesetze, die nur noch Lehm-, Stein- oder Ziegelbauten zulassen sowie eine steinerne Stadtmauer sollen weitere Feuersbrünste verhindern.

15. Jh.: Grundsteinlegung der Nieuwe Kerk, der Krönungskirche zu Anfang des Jahrhunderts.

Wie auch immer: mit Gewährung der Zollfreiheit wurde der Grundstein für die Entwicklung Amsterdams als Handelsknotenpunkt gelegt. Die Lage zwischen Nordsee bzw. »Südersee« (Zuiderzee), zwischen Haarlem, Leiden den reichen flandrischen Städten und den Hansestädten, sorgen für einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Damm in der Amstel spielte darin für die anfangs kleine Gemeinschaft eine wichtige Rolle, da die über die Nordsee herangeschafften Handelswaren hier auf Binnenschiffe umgeladen werden konnten.

Entlang des Damrak, der einstigen Hafenverbindung zum IJ, stieß man auf die ältesten Teile des alten Amsterdam, die sich auf die Zeit um 1350 datieren lassen. Dies trifft vor allem zu für das Gebiet zwischen dem Oudezijdsvoorburgwal, der als Verteidigungsgraben gezogen wurde, und dem Nieuwezijdsvoorburgwal, damals ein kleines Flüßchen, was heute noch am Verlauf der Straße zu erkennen ist. Die Namen »Oudezijds« und »Nieuwezijds« rühren von den Pfarrbezirken, in die man die Stadt unterteilt hatte: Nieuwe Kerk (Neue Kirche) und Oude Kerk (Alte Kirche). Auch andere Straßennamen erinnern an die Entstehungsgeschichte der Stadt: so bezeichnet z.B. das niederländische Wort »dijk« Deich. Und die ehemaligen Deiche lassen sich bis heute zurückverfolgen: in Gestalt des Haarlemmerdijk, dem westlichen Seedeich, und des Zeedijk im Osten. Nes und Warmoesstraat – damals die teuerste Gegend der Stadt, heute eher das Gegenteil – bildeten das rechte Ufer der Amstel, die Kalverstraat und der Nieuwendijk das linke Ufer. Von den Stadtmauern, so wie sie sich nach der Stadterweiterung um 1420 darstellten, findet man heute noch die Türme Schreierstoren (1484), de Sint Anthoniespoort (später de Waag, 1488) und de Regulierspoort (1487), jetzt der untere Teil des Munttoren. Dieser Münzturm wurde 1490 als einer von zwei Ecktürmen des Regulierstores fertiggestellt. Teile davon werden 1601 abgerissen, 1618 brennt ein weiter Teil nieder. Die verbliebenen Reste verschwinden bis auf den westlichen Eckturm, dem 1620 der Stadtarchitekt Hendrick de Keijser ein Renaissance-Glockenwerk aufsetzt, da weit und breit weder eine Uhr noch ein Glockenturm die Zeit angaben.

Nach 1275 entwickelte sich die Stadt zu einem der bedeutendsten Ein- und Ausfuhrhäfen Europas. Wichtigste Ausfuhrgüter waren Butter, Textilien, Salz und Hering, das wichtigste Einfuhrerzeugnis ... Bier (!) aus Deutschland, ferner Weizen, Holz, Felle, Blei aus England, Tuche und Käse aus Flandern, Wein aus Frankreich und Töpferwaren wieder aus Deutschland. Die Kaufleute unterhielten auch rege Beziehungen zu den Ländern entlang der Ostsee; so war etwa Rußland ein bedeutender Handelspartner.

Von alten Läusen und Heringen ....

Die ältesten Läuse sind nach Angaben niederländischer Archäologen in Vlaardingen bei Rotterdam entdeckt worden. Die Insekten klebten an einem Läusekamm, mit dem sich Bauern um 100 n.Chr. die Haare von Ungeziefer säuberten und die Nissen auskämmten. Luftdicht in einer Tonschicht abgeschlossen, blieben die Tierchen erhalten. Ein Jahr zuvor erst war aus dem Abfallberg der älteste holländische Hering zu Tage gefördert worden.

Phillip, Herzog von Burgund und Herrscher über die Niederlande, nennt Amsterdam 1452 die reichste Handelsstadt seines Reiches. Handel und Wandel mit Flandern und später (ab ca. 1550) auch mit den südeuropäischen Häfen begannen zu blühen. Schon bald überwog die Einfuhr von Getreide aus Lissabon die von Bier; mit der Folge, dass sich Amsterdam im 15. Jh. zum wichtigsten Getreidelieferanten für die nördlichen Niederlande mauserte.

Dass der Handel das Leben in Amsterdam regierte, läßt sich auch vorzüglich am Hausbau jener Zeit erkennen. Fast an allen Giebeln ragen Flaschenzüge vor, an dem ein Takel befestigt wurde, um die Waren in die Häuser hinaufzuhieven. Dies ist auch der Grund, warum so manche Hausfront in Amsterdam nach vorne geneigt ist: Damit Ballen und Kisten nicht gegen die Wände schrappten. Vor allem in der Warmoesstraat kann man dies gut beobachten. Ein zweiter Grund, weswegen die Häuser sich kunterbunt in alle Richtungen zu verneigen scheinen: Amsterdam wurde auf Holzpfählen erbaut, die übrigens meist aus Winterthur in der Schweiz stammen, welche teilweise wieder im schlammigen Grund versinken. Die Giebelwinden erweisen den Amsterdamern übrigens auch heute noch wertvolle Dienste zum »Hüsern« von Sperrgut. Da die meisten Häuser – und demnach auch die Treppen – sehr schmal gebaut sind, muß bei Umzügen oft das Umzugsgut aus den Fenstern heraus auf die Straße befördert werden.

Der Grund für die schmalen Abmessungen liegt darin, dass das Wohnen an der Herengracht beispielsweise hochbegehrt war. Die Stadtväter legten daher die Hausfront auf acht Meter fest. Ferner richteten die Verantwortlichen die auf dem Haus lastende Steuer allgemein nach der Breite des Giebels aus. Das markanteste Ergebnis solcher Politik ist am Singel (von »omsingelen«, umzingeln) zu sehen, wo man mit ausgebreiteten Armen fast die Giebelfront abdecken kann. Am Anfang des Singel, mit dem Haus Nr. 7, erhebt sich das kleinste Gebäude Amsterdams. Es ist so schmal, dass das Nummernschild auf dem Nachbargebäude angebracht werden mußte.

Die Vereinigung Portugals mit Spanien hat 1580 hat eine Schwächung Lissabons als Handelsstadt zur Folge. Tausende von Juden verlassen das Land aus Angst vor der spanischen Inquisition. Viele lassen sich in Antwerpen (bis heute führend im Diamantenhandel) und Amsterdam nieder und tragen zum weiteren Aufschwung der Stadt bei. Der endgültige Fall Antwerpens an die Spanier 1585 stärkt die Bedeutung Amsterdams. Die bereits seit 1576 von den Spaniern drangsalierten Juden wandern von dort vermehrt zu. Sie und brabantische Handelsherren bereichern die Stadt um Diamantenschleiferei, den Diamantenhandel und Geschäftsverbindungen. Die Sperrung der Schelde schaltet die Antwerpener Konkurrenz aus.

Um 1600 gewinnt die Einfuhr von Luxusartikeln aus Frankreich an Bedeutung. Die »Entdeckung« Indonesiens und anderer Länder Ostasiens hat zur Folge, dass der Handel mit diesem Teil der Welt sprunghaft zunimmt. 1609 entsteht die Bank von Amsterdam. Um die Handelsposition im Vergleich zu konkurrierenden Ländern wie Portugal und Spanien zu festigen, wird 1602 die VOC (Verenigde Oost-Indische Compagnie) ins Leben gerufen, 1621 das westindische Gegenstück. Amsterdam war wichtigster Aktionär der VOC und erhielt jährlich eine Dividende von 150 Millionen Gulden ausgezahlt, die größtenteils wieder im Handel angelegt wurde. Das bereits mit dem Sieg über die Spanische Armada 1588 eingeläutete »Gouden Eeuw« (das goldene Zeitalter) nahm immer deutlichere Formen an. Fürwahr: So verhießen 1613 schon 518 Brauereien Glückseligkeit. 1630 wird der Nordosten Brasiliens niederländisch, der Pernambouco, und Zucker, Kakao und Tabak füllen die Amsterdamer Lagerhäuser. Amsterdam entwickelt sich zu einer der bedeutendsten Handelsmetropolen der Welt. Wohlstand und die Blüte von Wissenschaft und Kunst kennzeichnen diese Periode. Amsterdam gewinnt sein typisches liebenswertes Flair.

Ebenfalls zu jener Zeit entstand die topographische Struktur der Stadt mit seiner charakteristischen Kreisform. Die drei Hauptkanäle Prinsengracht, Keizersgracht und Herengracht wie auch die Lijnbaansgracht wurden angelegt. Ein neuer Stadtteil entsteht, der sich durch würdige Patrizierhäuser mit typischen Zuckergußverzierungen auszeichnet. Insbesondere entlang der Herengracht errichteten die Wohlhabenden und Prominenten der Stadt ihre Häuser, Kaufleute, Bankiers, Reeder und ein Sklavenhändler, an dessen Haus am Portal die Skulpturen zweier "Negerköpfe" prangen. Sklavenarbeit und -handel bilden die dunkle, unbekanntere Seite des Goldenen Zeitalters. Die ethische Grundlage lieferte der Kalvinismus mit seiner rassisch durchwachsenen Prädestinationslehre. Aus den Negern müsse man die Lendenfäulnis herauspeitschen, denn der Herr im Himmel habe sie erschaffen, dass nur die Knechtschaft ihnen zum Heil gereiche, predigte der kalvinistische Theologe Johan Picardt. Die Lehre beinhaltet, dass Gott den einzelnen entweder zur Verdammnis oder zur Seligkeit vorbestimmt habe. Das Individuum habe darauf keinen Einfluß. Klar, dass die Niederländer (fast) alle selig werden würden, denn die anderen hatten ja noch nicht mal den rechten Glauben. Die Lehre von der Prädestination wurde sehr wichtig für den Aufstieg der Niederlande zur Handels- und Seefahrernation.

Mit Lärm oder üblen Gerüchen verbundene Handwerke hielt man per Gesetz fern. Bis heute nennt man einen Teil der Herengracht noch »de Gouden Bocht«, die goldene Kurve oder Bucht.
Die schönen Patrizierhäuser weisen ganz unterschiedliche Giebelformen und fantasievoll gestalteten Fassaden auf. Etwa vierhundert davon stehen unter Denkmalschutz. In der Nummer 527 war Zar Peter der Große zu Gast, wo er dermaßen furchtbar gehaust haben soll, dass der Eigentümer das Gebäude anschließend verkaufte.

An der Keizersgracht sind das Haus mit der goldenen Kette und jenes von 1622 mit den sechs behelmten »Köpfen« am Giebel die bekanntesten. Sehenswert ist das Haus van Loon mit der Nummer 672, wo sich die für die Hauptgrachten geltenden Baugesetze bestens ablesen lassen: acht Meter breit, 55 Meter tief und 20-25 Meter für den Garten.
Auch entlang der übrigen Grachten siedeln sich die Betuchteren der Stadt an; hier handelt es sich jedoch hauptsächlich um Wohn- und Lagerhäuser von Kaufleuten. Insgesamt bilden die Grachten einen regelrechten Gürtel von etwa hundert Kilometern.

Im Laufe dieses und des folgenden Jahrhunderts entsteht zwischen Prinsengracht und Haarlemmerdijk der sogenannte Jordaan, gedacht für »mindere klassen« und als eines der wenigen Stadtviertel ganz ohne Plan gewachsen, wie das Wirrwarr von Straßen und Grachten, angelegt ohne jede Logik, verrät. Das einzige zu entdeckende städtebauliche Prinzip: die breiten Straßen laufen von Nord nach Süd. Bei den kleinen Häusern handelt es sich um reine Zweckbauten, in denen Handwerker, Arbeiter und Krämer mit ihren mindestens fünfköpfigen Familien hausten. Hier sollten alle untergebracht werden, welche die reichen Pfeffersäcke von der Herengracht zwar brauchten, aber sonst möglichst wenig sehen wollten. Dasselbe geschah mit den »unfeinen«, weil die Nase oder sonstigen Sinne belästigenden Betriebe. So lagen an der Looiersgracht die Gerbereien (v. der Buchen-»lohe«). Um 1900 erreichte das Elend in desem Viertel seinen Höhepunkt. Viele Niederländer zogen vom platten Land, das seine Leute nicht mehr ernähren konnte, in die Stadt und landeten zumeist im Jordaan. Die Wohnungsnot stieg ins Unermeßliche. Jedes verfügbare Fleckchen Land wurde bebaut. Der Jordann zählte damals 85.000 Einwohner. Viele Zuzügler wohnten auf Dachböden oder in Kellerwohnungen oder Schuppen, die in den engen finsteren Hinterhöfen zusammengezimmert wurden. Allein im Norden des Joordaan – das ist der am seltensten besuchte und auch am wenigsten malerische Teil – gab es zwischen Palmgracht und Willemsstraat (ehemals Gaoudsbloemgracht) rund 120 Stege und Gänge. 1920 ermittelte der soeben gegründete Wohnungsdienst im Jordaan eine Einwohnerdichte von tausend Menschen pro Hektar. Zum Vergleich: die auch nicht gerade reiche Nieuwmarktbuurt zählte 400 und das noble Museumsviertel 39 Einw./ha. Wer die kleinen Häuschen erblickt, weiß auch sofort, warum es seit damals heißt, der »Jordanees« lebe auf der Straße. Dies ist auch heute noch der Fall, weswegen dieses Viertel eine geradezu südländische Atmosphäre ausstrahlt. Der Jordaan ist eine äußerst beliebte Wohngegend, in der überall kleine Läden und Betriebe ansässig sind. Der Name stammt übrigens von dem französischen Wort »jardin« für Garten. Der Stadtteil verdankt diese Bezeichnung den französischen Hugenotten, die sich nach dem von Ludwig XIV. widerrufenen Edikt von Nantes 1685, das die Religionsfreiheit in Frankreich zusicherte, hier ansiedelten. Auch andere Auswanderer wie Flamen, Friesen, Norddeutsche und Polen ließen sich in diesem »Garten« häuslich nieder. Die Blumennamen von Straßen und Grachten erinnern noch an den Wortursprung. Bei einem Streifzug durch das Viertel muß man unbedingt einen Blick in eins der kleinen »Hofjes« werfen, in Höfen gelegene Armenhäuser, von reichen Kaufleuten im 17. Jahrhundert errichtet. So zum Beispiel das St. Andrieshofje (1615), Egelantiersgracht 105-141, und das Anslo´s Hofje, Egelantiersstraat 36-50. Ist es nicht seltsam, dass gerade die problemträchtigsten Stadtviertel und Straßen so poetische Namen tragen? In Freiburg, dem Verlagssitz, sind »Landwasser« und »Weingarten« soziale Brennpunkte.

In der Lindengracht, seit 1895 aufgefüllt, revoltierte einmal das wütende Volk. Damals zählte Aal-Ziehen zu den beliebtesten Belustigungen. An einer über den Kanal gespannten Schnur hing ein lebender »Paling« (Aal). Männer versuchten aus fahrenden Booten, den sich windenden, glitschigen Aal zu ergreifen. An einem Tag im Jahre 1886 ging es dabei wieder einmal hoch her, so dass die Polizei glaubte, einschreiten zu müssen. Dem Charakter der Jordaanbewohner gemäß brach der sogenannte Paling-Aufstand (Palingoproer) los. Die Polizisten waren bald nicht mehr Herr der Lage und forderten Militär zur Verstärkung an. Ergebnis: 25 Tote und über hundert Verletzte. An folgenden Tag sollen 23 »Jordaaner« füsiliert worden sein.

Dieser »Aufruhr« war nur einer von vielen Zusammenstößen der »Jordanezen« mit der Obrigkeit. Einer der letzten war der Jordaan-Aufruhr im Jahre 1934. Hintergrund war die Kürzung der Arbeitslosenunterstützung von wöchentlich hlf. 9,30 auf hlf. 7,80. Das war für die meisten Familien der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Mit Pflastersteinen und Hausrat wurden Barrikaden errichtet und die Brücken zu anderen Teilen der Stadt in Brand gesetzt. Zwei Tage später rückten Aufruhrpolizei, Marineinfanterie und andere Soldaten in das aufständische Viertel ein. Der Staat ließ auf die Arbeiter schießen. Fünf Menschen starben, über 200 Verwundete lagen in den Krankenhäuern, über hundert Jordanesen wurden verhaftet. Der Staat blieb eisern. Einziges Ergebnis des Jordaanaufstands war, dass alle Straßen im Jordaan asphaltiert wurden.

Nach dem Krieg sollte das ganze Viertel übrigens abgerissen werden. Noch der Stadtentwicklungsplan von 1969 sah eine bijlmeerähnliche Hochhaussiedlung vor. Nach den Auseinandersetzungen um den U-Bahnbau im Osten der Altstadt, die Bürgermeister und Polizeipräsidenten die Ämter kostete, wurden die Pläne Mitte der siebziger Jahre geändert, und der Jordaan wurde Straßenzug um Straßenzug saniert und restauriert. Auf der Insel Kattenburg beim Schiffahrtsmuseum läßt sich mit eigenen Augen sehen, wie der hübsch der Jordaan ausgesehen hätte, wenn den »Stadtvätern« nicht nachdrücklich Einhalt geboten worden wäre.

Wer über den Haarlemmerdijk läuft, die seit alters Haarlem mit Amsterdam verbindende Straße, sollte sein Augenmerk auch mal in Richtung Norden lenken; dort, hinter den Eisenbahnlinien, liegen die drei Stadtinseln Realen-, Bickers-, und Prinseneiland. Diese Inseln wurden im IJ angelegt und mittels Brücken mit dem ebenfalls künstlichen »Festland« verbunden. Bis heute haben sie ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Die Lagerhäuser wurden zu Wohngebäuden umgestaltet, und es existieren dort noch immer einige kleine Werften. Geschäfte finden sich hier nur wenige, entsprechend dünn ist auch der Verkehr. Fast könnte man sagen: eine Oase inmitten der Stadt. Das Haus Haarlemmerdijk Nr. 43 beherbergt das kleinste Restaurant der Welt (De Groene Lanteerne). Der Name Bickerseiland stammt von Bürgermeister Jan Bicker (1591-1653), natürlich ein großer Handelsherr, der hier von seinem Turm aus, die Heimkehr seiner Flotte auf dem Ij zu beobachen pflegte.

Da die Bevölkerung weiterhin wuchs, erweiterte man die Stadt in östlicher und südlicher Richtung; letztere Gegend wird auch De Pijp genannt. In diesem Stadtteil befindet sich heute auch der bekannte Albert Cuyp Markt. Hier tätigen Amsterdamer aller Nationalitäten ihre Einkäufe; wer dort umherschlendert, wird einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung kennenlernen. Wegen verhältnismäßig niedriger Mieten wohnen hier besonders viele Studenten und Ausländer. Hier ist aber auch an der richtigen Adresse, wer sich für wenig Geld in einer der »schwarzen« Kneipen oder in einem der surinamischen bzw. indonesischen »Eethuizen« zu stärken beabsichtigt.

Von der Pijp aus in westlicher Richtung wurde 1885 das Rijksmuseum erbaut. Architekt war P.J.H. Cuypers (1827-1921), der einige Jahre darauf auch den Hauptbahnhof auf exakt 8.687 Pfählen und auf drei künstlichen Inseln konstruierte. Cuypers bekam jedoch erst den Auftrag, ein Gebäude im holländischen Renaissancestil zu entwerfen, eben das Reichsmuseum. Als überzeugter Katholik konnte er seine gotischen Neigungen jedoch nicht unterdrücken; das Gebäude atmet eine nicht mißzuverstehende mittelalterliche Atmosphäre. Man achte nur auf die burgundischen Dächer und die reichen Verzierungen. König Wilhelm III. war dermaßen schockiert von dem, was er »das Kloster« nannte, dass er sich weigerte, auch nur einen Fuß ins Reichsmuseum zu setzen. An der Fassade des Bahnhofs befinden sich Darstellungen zu Ackerbau und Handel, Viehzucht, Fischerei und Schiffahrt, ferner die vier Elemente und römische Gottheiten. Zu sehen ist auch die Amsterdamer Jungfrau, zwischen IJ und Amstel postiert. Selbst vielen Einwohner ist unbekannt, dass im Gebäude selbst ein prunkvoller Königspavillon existiert, der Besuchern seit dem Diebstahl einer wertvollen Vase verschlossen bleibt. Eventuell werden für Gruppen mal Ausnahmen gemacht. Die beiden aneinanderliegenden Restaurants sind ehemalige Wartesäle.

Die Anregung zu einem »weltberühmten« Kunstmuseum in Amsterdam ging übrigens ein Menschenalter zuvor von König Louis Bonaparte aus. Die durch das Rijksmuseum verlaufende Passage besitzt übrigens eine einzigartige Akustik, was sich Straßenmusikanten oft zunutze machen. Die Stadtverwaltung wollte übrigens vor kurzem eine Straßenbahnlinie durch diese Passage verlegen, was die aufmüpfigen Amsterdamer jedoch zu vereiteln wußten.

Des öfteren erwiesen sich die Amsterdamer – oder doch zumindest Teile der Jugend als reichlich aufsässig. So hatte die Stadt wegen hoher Wohnraumnot und Spekulation immer wieder Hausbesetzungen und Zusammenstöße mit der Polizei erlebt.
In den sechziger Jahren entstand mit den Provos eine Protestbewegung in Amsterdam, die Wohlstandsdenken und bürgerlicher Saturiertheit den Kampf ansagte. In diese Zeit fällt das Buch von Jan Cremer, s. Literatur. Die daraus hervorgegangenen Kabouters (Zwerge) erobern 1970 fünf Sitze im Gemeinderat. Anläßlich der Hochzeit von Prinzessin Beatrix mit dem deutschen Diplomaten Claus von Amsberg kam es zu schweren Ausschreitungen, die zum Rücktritt des Bürgermeisters und Polizeichefs führten. Die Heirat mit einem Deutschen mit SS-Vergangenheit war für viele Niederländer nicht akzeptabel.
Bei der Krönung von Prinzessin Beatrix 1980 war Amsterdam wiederum Schauplatz heftiger Krawalle, die sich auf Grund der damaligen Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit gegen die Monarchie richteten. Laut einer Umfrage 1994 befürworteten nunmehr über 90 Prozent der Niederländer Königin Beatrix als Staatsoberhaupt.

Aufmüpfiges, treuloses Jungvolk

Wenn es nach den Jugendverbänden der drei Regierungsparteien geht, dann wird Prinz Willem Alexander nicht König der Niederlande. Nach einer Umfrage der Tageszeitung Trouw will die Jugend der Sozialdemokraten, der Rechtsliberalen und der Linksliberalen die Monarchie beerdigt sehen. Allein der Jugendverband der oppositionellen Christdemokraten will das heutige System beibehalten wissen.
Die Wohnungsnot erreichte anfang der achziger Jahre ihren Höhepunkt. Vor allem Häuser in der Innenstadt standen oft aus Spekulationsgründen jahrelang leer. Die Hausbesetzer machten dies zum Thema, so dass ein neues Gesetz heute längeren Leerstand verbietet.

Marschiert man nun, von der Stadt aus gesehen, durch die Passage in südlicher Richtung, so stößt man auf den Museumplein. Erwähnenswert ist nicht nur, dass dieser »die kürzeste Autobahn der Niederlande« genannt wird – also aufgepaßt beim Überqueren! – sondern auch, dass er Schauplatz größerer Demonstrationen und Veranstaltungen ist, was erklärt, warum der Rasen manchmal so schwindsüchtig ausschaut.
1986 feierte Amsterdam sein vierhundertjähriges Jubiläum als Stadt der Diamanten; 1987 war es europäische Kulturhauptstadt.

Am anderen Ende des Museumplein nun das Concertgebouw, 1888 von dem Architekten L.A. van Gendt entworfen. Damals geschah dies außerhalb der Stadt, weswegen sich die »Beau Monde« mächtig aufregte. Der Weg dorthin führte nämlich durch ein Sumpfgebiet und über einen schmalen Pfad. Erst Jahre später wurde das Gebiet ringsumher bebaut – für die besser Situierten, die den Gestank der Grachten nicht länger ertragen konnten, ein wahrer Segen. Bis heute erkennt man, dass es sich hier um keinen volkstümlichen Stadtteil handelte. Dass der Bau überhaupt zustande kam, wird auf eine Kritik des 1879 in Amsterdam gastierenden Johannes Brahms am mäßigen Niveau der dortigen »Musikanten« zurückgeführt. Auch die beiden noblen Einkaufsstraßen, P.C. Hooftstraat; und Beethovenstraat, liegen in dieser Gegend, wie auch die besonders reizvolle Wohngegend entlang des Vondelparks. Dieser, auf 47 Hektar 1864 angelegt, besitzt einen reichen Baumbestand, darunter viele Bäume aus China und Japan. Bemerkenswert sind die Morastzypressen um den Teich in der Näne des Eingangs Van Eeghenstraat herum. Es handelt sich um eine Nadelbaumart, die wie die Lärche im Winter ihre Nadeln abwirft. 1996 wurde der Vondelpark, Treffpunkt aller Hippies und Blumenkinder als aller Welt in den sechziger und siebziger Jahren, zum Nationaldenkmal erhoben. Da der 1864 auf Morast angelegte Park, ein Geschenk der Mennonitenfamilie Eeghen, langsam wieder zu versacken drohte, werden umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant.

Doch nun zu einer Gegend von ganz anderem »Kaliber«, nämlich die Kinkerbuurt in Amsterdams Westen, einem typischen Arbeiterquartier, das in den achtziger Jahren durch die »Krakersrellen« (Hausbesetzerkrawalle) bekannt wurde. Da dieser Stadtteil größtenteils abgerissen und von Grund auf neu angelegt wurde, hat er viel von seinem alten Zauber eingebüßt. Trotzdem handelt es sich immer noch um eine recht gemütliche Gegend, wo sich vornehmlich entlang der Seitenstraßen und des Ten Kate Markt Dutzende kleiner surinamischer, indischer und türkischer Geschäfte reihen.

Anläßlich der Siebenhunderjahrfeier stießen Anwohner in Amsterdam und Polizei mal wieder schwer aufeinander, weil Häuser wegen eines U-Bahn-Baus abgerissen werden sollen. Die Kabouter erleben eine Renaissance wegen der Wohnraumnot und Spekulation mit leerstehenden Häusern auf der einen Seite und gedankenloser Zerstörung von Häusern, ja ganzer Stadtviertel, auf der anderen. Beatrix verbietet die Kabouter 1981. Abgelöst hat sie die weniger militante Graffitikunst an Bauten.

Auch im zwanzigsten Jahrhundert breitete Amsterdam sich weiter aus. Nicht nur Dörfer in der Umgebung wurden eingemeindet, sondern auch neue Stadtteile wie z.B. Nieuw West, Oud West, auch »Spardammerbuurt« genannt, und Nieuw Zuid oder »Rivierenbuurt«, angelegt. Um 1923 kam ein ganz eigenartiges »Dorf« zustande: Betondorp. In dieser Siedlung wurden sämtliche Häuser aus dem damals neuartigen Baumaterial Beton gefertigt; siehe auch Kapitel »Architektonische Rundfahrt«. 1987 wurde dieser Stadtteil renoviert und in die Liste erhaltenswerter Gebäude aufgenommen. Seltsam: man sollte meinen, ein ganzer Stadtteil aus Beton müßte eher ungemütlich sein; dem ist aber durchaus nicht so. Auch die Bewohner fühlen sich hier pudelwohl. Es heißt, wer hier einmal gewohnt habe, möchte nie mehr wegziehen. Einfach mal hingehen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Landläufig bekannt ist Betondorp, weil es unmittelbar neben dem Ajax Stadion De Meer liegt und die Kinder hier von klein auf zum Fußballspielen angeregt werden. Kein Zufall also, dass zum Beispiel ein Herr namens Johan Cruijf in Betondorp gewohnt hat ... Das neue Ajax Stadion »Amsterdam Arena« zu Beginn der Fußballsaison 1996-97 eröffnet, liegt in der Nähe von Diemen, kann rund 50.000 Zuschauer beherbergen und ist das modernste der Welt. Die Überdachung läßt sich bei schönem Wetter öffnen. Der Rasen ist transportfähig, so dass man bei Konzerten nicht mehr bis zum Fußgelenk im Bier-Rasenmatsch steht. Außerdem ist damit eine optimale Rasenqualität bei Fußballspielen gewährleistet. Die Amsterdammer sind mächtig stolz auf dieses neue Stadion, obwohl so mancher es schade findet, dass Ajax und Betondorp von einander getrennt werden. Ajax Amsterdam wurde 1995 übrigens Europa- und Weltmeister.

Im Südosten der Stadt (Amsterdam Zuid-Oost) wurde 1966 ein Stadtteil hochgezogen, den man Bijlmermeer, im Volksmund de Bijlmer, taufte. Zusammen mit den Stadtteilen Gaasperda, Bullewijk und dem Dörfchen Driemond gehört Bijlmermeer seit Anbeginn seiner Existenz zum, vom Rest des Stadtgebietes isolierten – A´dam Zuidoost. Im wesentlichen handelt es sich dabei um die 1966 von Amsterdam eingemeindete Gemeinde Weesperkarspel. Vielen wird Bijlmermeer noch wegen des Absturzes einer israelischen Frachtmaschine 1002, die in eines der Hochhäuser krachte, in Erinnerung sein. Das Viertel sollte einmal 120.000 Bewohnern Platz bieten. Es kam jedoch anders. De Bijlmer besteht fast ganz aus Hochhäusern und übte nicht die Anziehungskraft aus, die man sich im Vertrauen auf die »vielen Pluspunkte« erhofft hatte. Die Wohnungen sind über Galerien zu erreichen, um soziale Kontakte zu gewährleisten, zwischen den Gebäuden wurden reichlich Grünanlagen angelegt, zu jedem Hochhaus gehört eine Garage und alle Häuser sind bequem mit Auto oder Fahrrad erreichbar. Da jedoch von Anfang an für einen Großteil der Wohnungen keine Mieter gefunden wurden, fühlten sich die wenigen dort Eingezogenen bedroht und verließen die Siedlung. Die »Bedrohung« bestand und besteht ironischerweise aus den vermeintlichen »Pluspunkten«: Radwege und Straßen sind ganz von Bäumen und Gebüsch umgeben und demnach völlig unübersichtlich – vor einiger Zeit gab es eine Auseinandersetzung zwischen Anwohnern bzw. der Gemeinde auf der einen und Taxifahrern auf der anderen Seite, weil letztere sich weigerten, spät abends noch Fahrgäste in der Siedlung abzusetzen. In der Garage eines halb leerstehenden Hochhauses zu mitternächtlicher Stunde herumzugeistern, ist nicht gerade angenehm; außerdem sind diese Garagen ein Eldorado für Autodiebe. Zudem wird nirgendwo in der Stadt so oft eingebrochen wie in dem Bijlmer, da sich die Wohnungen leicht über die Galerien erreichen lassen. Zu spät wurde man gewahr, dass »de Bijlmer« eine völlige Fehlplanung darstellte.

Um zu retten, was es noch zu retten gab, und um neue Mieter zu finden, wurden die Mietpreise sehr niedrig gehalten. Folge: verhältnismäßig große Wohnungen wurden für Ausländer, vor allem Surinamer, besonders attraktiv. Dies wiederum hatte zur Folge, dass die manchmal gar nicht so toleranten Amsterdamer die Siedlung als Surinamer Getto verächtlich abtaten. Die Gemeinde hat alles darangesetzt, um das Bild des Bijlmer positiv zu beeinflussen. So siedelte man ein großes Einkaufszentrum an und gab manchen Hochhäusern ebenfalls andere Namen. Trotz seines neuen Namens bezeichnen die Amsterdamer das Viertel immer noch mit dem alten Namen oder auch mit de Gliphoeve – nach dem Hochhaus, das die meiste unfreundliche Publizität aufgrund der besonders hohen Kriminalitätsrate bekommen hatte. Dieses wurde in kleinere Wohneinheiten umgebaut und umbenannt, während »Florijn« und »Haag en Veld« immer noch stehen ... Dennoch wandelte sich das ausgesprochen negative Image etwas zum Positiven. Der Gemeinde ging es jedoch nicht flink genug, viele hätten das ganze Viertel am liebsten abgerissen gesehen. Eine Abriß von Behausungen für hunderttausend Einwohner kann sich das wohnungsnotgeplagte Amsterdam allerdings nicht leisten. Immerhin sollen zwei eng beieinander stehende Wohnblöcke, Gerenstein und Geinwijk 400 Eigentumswohnungen weichen. Die Umsetzung der Pläne verzögerte sich allerdings, weil eine Menge Anwohner, darunter bestimmt nicht nur Ausländer, sehr zufrieden waren und auf keinen Fall wegziehen wollten.

Der Flugzeugabsturz förderte noch eine Tatsache zutage, welche die Öffentlichkeit seither besonders beschäftigt, nämlich die große Zahl illegaler Einwanderer. Nach dem Unglück hatte sich herausgestellt, dass in den vom Absturz betroffenen Hochhäusern weitaus mehr Ausländer wohnten, als den Behörden bekannt war. Im übrigen gibt es einen ganz profanen Grund, warum in Bijlmermeer so viele Immigranten wohnen. Es ist der einzige Stadtteil Amsterdams, in den man problemlos, legal und ohne Wohnberechtigung einziehen kann. Nach zwei Jahren Bijlmermeer erhält man die Genehmigung, sich in den übrigen Teilen Amsterdams legal anzusiedeln.

In der Nähe des Bijlmer entstanden auch andere Neubaugegenden wie z.B. Nellestein, Holendrecht Gein, Reigersbos, die den Stadtteil Gaasperdam bilden und Bullewijk. Man hat jedoch die Erfahrungen von Bijlmer genutzt und den Baustil einigermaßen den Bedürfnissen der künftigen Bewohner angepaßt. Auch hier erheben sich zwar Hochhäuser, aber doch nicht ganz so hoch und wesentlich übersichtlicher. Dazwischen wurden auch Einfamilienhäuser eingeplant, so dass es hier wesentlich gemütlicher zugeht. Bullewijk hat nur wenige Einwohner, da es die offizielle Stadtteilbezeichnung des Industriegebietes ist.

All diese Gegenden werden Amsterdam Zuid-Oost genannt, wie auch das neue Industriegebiet, das hier seit zwei Jahren entsteht. Hier herrscht rege Bautätigkeit, teils von Firmen, die in der Innenstadt nicht mehr genügend Platz hatten wie Ikea zum Beispiel, teils von Betrieben, für die eine Ansiedlung in der Stadt erst jetzt lohnend wurde. Eine der Vorreiterfirmen war die NMB-Bank. Das Gebäude sollte sich jeder unbedingt ansehen: es darf sowohl von außen wie von innen als einzigartig in der Welt gelten. Drinnen hat der Architekt mit Hilfe von Pflanzen und kleinen Wasserläufen zwischen den Treppengeländern für ein Klima gesorgt, das nicht nur ideal zur Aufbewahrung von Kunstwerken ist, die man über das ganze Gebäude verstreut findet, sondern auch das Arbeitsklima fördern soll. Letzteres wird auch angenehmer gestaltet durch die Art und Weise, wie das Licht in das Gebäude fällt, wie auch durch die besonders reizvoll gelegenen »Kantinen«. Nach diesem Renommierprojekt der NMB traute sich kaum noch ein Betrieb in dieser Gegend, ein »normales« Gebäude hinzustellen, mit der Folge, dass hier eine außergewöhnliche Sammlung modernster Bauten anzutreffen ist. Groß war deshalb das Entsetzen, als Mc Dingsda ein Drive-in-Restaurant eröffnete ...

Übrigens liegt die Einwohnerdichte Amsterdams mit 3400 pro Quadratkilometer (auf Quadratkilometer Land umgerechnet sogar 4543!) – landesweit 429 – um einiges höher als die Hamburgs mit 2180. Und noch ein paar statistische Zahlen: Amsterdam hat 722.350 Einwohner, davon besitzen 419.698 die niederländische Nationalität. 330.964, noch nicht mal die Hälfte aller Amsterdamer, arbeitet. Die anderen studieren, gehen zur Schule, sind Rentner oder arbeitslos. Wen wundert´s, dass die mehr als 1200 Kneipen in Amsterdam von morgens bis spätnachts gut besucht sind ...