Sehenswert
Kultureller Stadtbummel
Keine Bange: wir werden an dieser Stelle nicht sämtliche Muttergottesfiguren beschreiben und alle Kirchen auflisten. Jede von ihnen ist eines Besuchs würdig und eröffnet uns ein sich ständig wandelndes Bild der Stadt. Olindas Kirchen sind aber nicht ohne weiteres zugänglich; man muß schon an einer gebührenpflichtigen Führung teilnehmen. Die bemerkenswertesten Kirchen seien immerhin genannt:
Igreja da Misericórdia: am Ende der Rua Bispo Coutinho. Täglich von 8 bis 11 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. Zählt zu den ältesten Kirchenbauten Brasiliens (1540). Auf einem Hügel errichtet, gewährt sie eine herrliche Aussicht über die Stadt, das Meer und bis nach Recife. Im Inneren empfangen Karmeliterinnen fremde Besucher mit einem freundlichen Lächeln. Sehenswert sind der überladene, goldene Hauptaltar aus Holz, die bemalte Decke und die hübschen Azulejos. Die Kanzel datiert von 1740. Hervorzuheben sind auch die Goldschmiedekunst und Stiche sowie die hübsche Täfelung.
Bischofspalast und Museum für sakrale Kunst: Rua Bispo Coutinho 726, auf dem Weg zur Igreja da Misericórdia; Zutritt täglich außer montags. Überschaubares Museum, das eine Vielzahl an religiösen Skulpturen aus buntem Holz sowie zeitgenössische Werke ausstellt. Dazu gehört eine lehrreiche Abteilung über die afro-brasilianische Kultur und über die Geschichte Olindas. Lohnend sind die Werke von Mestre Vitalino und Severino Vieira (de Tracunháem), welche die Tradition von Caruaru (s. Kapitel »Einkaufstipps« bei Recife) fortführen. Schöne Bumba-meu-Boi-Figürchen aus Ton, lackiert und in drei Kategorien eingeteilt: in Menschen, in Tiere und in Fabelwesen. Ferner beeindruckende Werke von Zé Caboclo aus Caruaru. Einlaß von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, am Wochenende nur nachmittags.
Nossa Senhora do Amparo: Rua do Amparo. Die Kirche wirkt massig, und die Fassade ist nur spärlich verziert. Nossa Senhora do Amparo wurde zu Zeiten der holländischen Kolonialherrschaft errichtet. Auf der gegenüberliegenden Seite das schlichte Kirchlein von Sao Joao mit einem Sportplatz nahebei, wo sonntagnachmittags erbitterte Fußballturniere zwischen den Mannschaften der Region ausgetragen werden. Vermittelt einen guten Einblick in die Gepflogenheiten des Landes.
Kloster und Kirche von Sao Bento: am Ende der Rua Sao Bento, in einer Sackgasse. Beide Bauwerke stammen aus dem Jahre 1582, fielen aber zündelnden Bataviern zum Opfer und wurden erst ausgangs des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Geschmackvolle Ambos aus bearbeitetem Holz und ein erlesener Barockaltar.
Sao Joao Batista dos Militares: am Stadteingang von Olinda. Ausgangspunkt für den Karnevalszug.
Igreja da Sé: auf dem Alto da Sé mit fantastischstem Rundblick (wir wiederholen uns ...). Fungiert derzeit als Kathedrale.
Convento Sao Francisco:eines unserer Lieblingsgebäude, man würde es nicht meinen. Es handelt sich um das erste Franziskanerkloster in Brasilien. Erhabener Altar aus vergoldetem Holz. In der Tertiarier-Kapelle bestechen die zierlichen Deckenmalereien. Nicht die Azulejo-Tafeln in der Sakristei übersehen! Dasselbe gilt für die angrenzenden Kapellen und Säle.
Unser Stadtbummel führt uns durch die hübschesten Kolonialstraßen, Rua Amparo und 13 de Maio, wo sich in Hausnummer 129 das, in einem Gefängnis aus der Zeit der Inquisition eingerichtete, Museum für zeitgenössische Kunst befindet. Klobiges aber imposantes Gebäude, das nach Anregung des Journalisten Assis Chateaubriand zum Museum umfunktioniert wurde. Einlaß von 8 bis 17 Uhr und am Wochendende von 14 bis 17.30 Uhr. Vor Erreichen der Praça do Carmo passieren wir noch ein ansehnliches Kolonialgebäude im maurischen Stil, heute ein Luxusrestaurant.
Veranstaltungen und Einkäufe
Es lohnt sich unbedingt, hin und wieder mal einen Blick in Kunstgalerien und Kunstwerkstätten zu werfen: insbesondere Klöppel- und Bildhauerarbeiten sowie hübsche Wandteppiche warten hier auf verhandlungsstarke Kunstliebhaber.
Der Mercado da Ribeira, einst Sklavenmarkt, ist mit der Zeit gegangen und hat sich auf Kunsthandwerk verlegt.
Den Platz auf dem Alto da Sé haben mehrere Familien in Beschlag genommen, um dort oben ihre Klöppelarbeiten im Wind flattern zu lassen. Auf Kundschaft wartend, bereiten die Frauen Fettgebackenes zu. Sollte man mal probieren!
Serenade: an Wochendenden abends auf den Straßen.
In der Umgebung
Strände: von den beiden ersten, Carmo und Milagres, ist abzuraten, da zu nah an Recife und an den Abwasserkanälen gelegen. In Höhe des Hotels Quadro Rodas indes entdeckt man einen Strand, zum dem es auch die badelustigen Einheimischen zieht. Umweht von einem Hauch surrealistischen Luxus´.
Ipojuca:malerisches Dörfchen im Süden Recifes. Pastellfarbene Häuser und ein kleines, günstiges Hotel. Kinder und Tiere sorgen für Leben auf der Straße. Hier ist jede Menge los. Bus »Cais de Santa Rita« ab der Rodoviária.