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Amazonien

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Der Kontinent im Kontinent

Faszination und Schock

Regenwäldern im Amazonasbecken

Zunächst einmal eine Flut trockener Zahlen und statistischer Angaben, um eine Vorstellung von der Weite dieses »Kontinents im Kontinent« zu vermitteln. Das Amazonasbecken bedeckt eine Fläche, die derjenigen Deutschlands mindestens zehnmal entspricht (auf 60 % der Gesamtfläche Brasiliens leben aber nur 4 % der Bevölkerung). Ein riesiges Urwaldgebiet überzieht – noch, muß man leider sagen – 70 % Amazoniens und erneuert allein schon die Hälfte des Sauerstoffs auf unserem Planeten. Der Amazonas ist mit seinen 6300 km der längste Fluß der Welt. Er führt 20 % der Süßwasservorräte auf der Erde mit sich; Tausende von Strömen und Zuflüssen speisen ihn. Bei Hochwasser kann er an bestimmten Stellen eine Breite von bis zu zwanzig Kilometern erreichen.

Sein Name soll der Fantasie portugiesischer Abenteurer entsprungen sein, die 1539 zur Erkundung des Flusses aufbrachen und Indianern begegnet sein müssen, welche von »furchterregenden Frauen« (Amazonen) befehligt wurden. Ein Geistlicher, Mitglied der Expedition, gibt das Ereignis in folgenden Worten wieder: »Wir sahen sie, die vor den Augen der Indianer wie deren Hauptmänner kämpften und sich derart mutig schlugen, dass die Indianer nicht wagten, ihnen den Rücken zuzuwenden. Sie töteten jene, die vor uns flohen, durch einen Keulenschlag ... Die Frauen sind erstaunlich weiß und ungemein groß, sie sind muskulös und völlig nackt; Pfeil und Bogen in der Hand, führen sie Krieg wie zehn Indianer.« Die Vermutung liegt nahe, dass es die bärtigen Eroberer mit vollkommen bartlosen Indianern zu tun hatten. Faszination und Schock – beides durch den unendlichen Regenwald, den Strom und seine Bewohner hervorgerufen – bei den ersten Reisenden, in Verbindung mit der vagen Erinnerung an die Amazonen als Kriegerinnen in der griechischen Mythologie, offenbaren das Besondere, Fantastische und Wunderbare in diesem Teil des Landes. Daher also »Fluß der Amazonen« ...

Einige nützliche Tipps

Günstigster Zeitraum für eine Amazonasreise sind die Monate Mai und Juni; gerade eben noch die erste Julihälfe. Im August besteht das Risiko eines plötzlich absinkenden Wasserstands, was Reisende daran hindern würde, die riesigen Seerosen zu bestaunen. Der Wasserpegel erreicht im Juni seinen Höhepunkt. Die ganze Zeit hindurch ist das Klima heiß und feucht; nachts wird´s frischer.

In Manaus und Belém schlägt man sich nicht mit der Malaria herum – in Manaus selbst gibt es übrigens keine Mücken – was soviel bedeutet, als dass eine Malaria-Prophylaxe nicht Pflicht ist. Sie wird allerdings empfohlen. Im Gegenzug ist sie allen sehr wohl angeraten, die eine Dschungeltour planen.

Ein Großteil aller Amazonaserkunder beschränkt sich wahrscheinlich – natürlich aus Zeitgründen – darauf, an organisierten Exkursionen teilzunehmen (übrigens keine schlechte Wahl). Es ist also nicht angebracht, Tropenhelm und Machete von zu Hause mitzubringen. Allerdings sollten abenteuerlustige Befahrer des Amazonas ihre Hängematte mitführen (in Recife oder Fortaleza sind sie halb so teuer).