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Sehenswert

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Fragen nach Padre Gallo!

Geschichte durch Ausstellungen

Ausgrabungsstätte Pacoval

Teso de Pacoval: östlich des Arari-Sees. Tesos nennen die Archäologen künstlich aufgeschüttete Hügel in einem Inselgebiet, das gelegentlich von Überschwemmungen betroffen ist. Im Inneren fand man kunstvoll verzierte, bis zu 80 cm hohe Graburnen, in denen die Knochen der Verblichenen zum zweiten Mal bestattet wurden. Die Höhe einiger Hügel deutet auch auf eine Nutzung zu Wohnzwecken hin. Pacoval ist die sehenswerteste Ausgrabungsstätte dieser Art; problematisch ist nur, dass keine geregelte Verbindung dorthin existiert und es sich um Privatbesitz handelt, was den Besuch erheblich erschwert. Beeindruckend die indianischen Töpfereierzeugnisse sowie die erlesene Schönheit der marajóarischen Keramik: geometrische Muster und Motive, erstaunlich abwechslungsreich, plastisch hervortretend oder rot-schwarz bzw. sienafarben-ocker bemalt.

Museu do Marajó: Avenida do Museu 1983, Cachoeira do Arari/Pará, Tel./Fax: 091/758-11-02; Einlaß: montags bis freitags von 7.30 bis 11.30 Uhr und von 13.30 bis 17.30 Uhr; samstags, sonntags und feiertags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr; Eintritt: 2-3 US-Dollar. Ab Souré mit dem gelben Bus, der schon am Fähranleger wartet, nach Cachoeira do Arari. Zwei Stunden Fahrt zum Preis von 2 US-Dollar. Nach Ankunft in Cachoeira nach dem Museum oder nach Padre Gallo, dem Museumsleiter, fragen. Der übernimmt schon mal selbst eine Führung und entpuppt sich als wandelndes Lexikon, noch dazu ein polyglottes: Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Englisch und Deutsch ... alles kein Problem. Gallo hat auch eigene Bücher über die Ilha de Marajó verfaßt.

Zentrales Thema der Ausstellung, 1981 auf einem früheren Fabrikgelände untergebracht, sind die Bewohner Marajós in Vergangenheit und Gegenwart. Hier erfährt man z.B. alles über die Bedeutung der Piranhas im täglichen Leben, in der Sprache, in den Legenden. Neun Abteilungen decken die Bereiche Archäologie, historische Dokumente, Sklaverei, Jagd, Flora, Fauna usw. ab. Die Gestaltung des Museums kommt der Eigenart der Einheimischen entgegen: die haben ihre Augen in den Fingerspitzen, d.h., es muß etwas zum Anfassen geben, damit die Zusammenhänge deutlich werden. Sich also ruhig mal eine Halsfessel anlegen lassen, wie sie geflohene und wieder eingefangene Sklaven tragen mußten. Schaukästen und Info-Tafeln, originelle Apparaturen nach Ideen des Museumsleiters (»Holz-Computer«), gestalten den Gang durch die beiden Hallen sehr abwechslungsreich.

Auf dem Museumsgelände eine Caboclo-Hütte, eine Maniokrösterei und ein Botanischer Garten mit einheimischer Flora. In der Casa de Artesanato (Haus des Kunsthandwerks) werden Leder- und Stickwaren hergestellt, versehen mit Indioverzierungen, die teilweise von Keramiken abgekupfert werden und käuflich zu erwerben sind.
Rückfahrt: bis zum ENASA-Fähranleger wieder mit dem gelben Bus, und zwar zwischen 10 und 10.30 Uhr ab Ortsmitte Cachoeira do Araris; um 13 Uhr Anschluß nach Belém.