Keukenhof

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Keukenhof

(Aussprache: "ö", nicht "eu", keuken = Küche)

In der Zeit zwischen Ende März und Ende Mai veranstalten Holland International, Key Tours und Lindbergh Fahrten durch die Tulpenfelder und zum Keukenhof, einem weitläufigen Park mit Abertausenden von Blumen. Allein in zwei Gewächshäusern erfreuen über siebzigtausend Tulpen in 650 Spielarten das Auge. Wer mit dem eigenen Auto anrückt, findet die Tulpenfelder zwischen Leiden und Den Helder; der Keukenhof selbst liegt in Lisse, und man braucht dort nur den Schildern zu folgen. Den Ausflug kann man allerdings auch bei der VVV buchen.

Die Blumenpracht ist nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern auch Aushängeschild für die holländische Blumenindustrie, für Züchter wie für Exporteure. Rund 90 Züchter von Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen an der Spitze stellen in der Anlage seit über 50 Jahren ihr Wissen und Können unter Beweis.

Eintritt:

Erwachsene ca. 12 Euro Eintritt, Senioren über 65 Jahren 11 Euro, Kinder zw. 4 und 11 Jahren 5,50 Euro.

Busverbindung während der Saison vom Hauptbahnhof in Leiden mit Bus 54.

Radtouren:

Schön ist im Frühling eine Radtour von 25 km durch die prächtiger Blumenzwiebelfelder rund um den Keukenhof, zu buchen in Noordwijk beim Fremdenverkehrsverein. Abfahrt ebendort

Anfragen zwecks Fahrradvermietung:
VVV Holland Rijnland, Büro Noordwijk, de Gent 8, Tel. 0031 71 36 19 321.

Welkende Blumenpracht

Hunderttausende von Besuchern locken sie jährlich ins Königreich, die prächtigen Blumenfelder der Niederlande. Touristen aus aller Welt strömen von März bis Mai im Keukenhof zur Tulpenblüte aus den Reisebussen. Die Blumen sind jedoch weniger eine Touristenattraktion als ein einträgliches Geschäft: die 800 Blumengroßhändler des Königreichs hatten den Weltmarkt der Schnittblumen bislang fest im Griff. Noch 1990 wurden weltweit 70 % aller Schnittblumen über die Niederlande vertrieben. Die Blumenbörse von Aalsmaar ist bis heute die größte der Welt.

Inzwischen sank der Marktanteil der niederländischen Händler auf 58 %. Nach Gemüsebauern, Schweinezüchtern und Käseerzeugern kämpft nun der Blumenhandel mit Absatzproblemen. Vor allem die Hauptabsatzmärkte brechen ein. Seit 1993 sinkt die Ausfuhr nach Deutschland, wohin 60 % der niederländischen Blumen gingen, langsam aber stetig. Der Absatz nach Italien, ebenfalls ein wichtiger Markt, brach um 11% allein in einem Jahr ein. Überproduktion, Marktsättigung, neue Konkurrenten, vor allem in Kolumbien, Israel, Kenia, Spanien und in den USA, sowie das unflexible Reagieren der niederländischen Blumenanbauer auf Kundenwünsche sind nach Ansicht des Blumenbüros Holland für die Absatzprobleme verantwortlich. Ferner natürlich auch die allgemeine wirtschaftliche Situation, die viele Kunden als erstes Blumen von der Einkaufsliste streichen läßt.

Nach Ansicht von Rob Zurdel, größter Exporteur, sind die Probleme großenteils hausgemacht: »Es gibt keine Überproduktion, sondern es werden einfach zu viele Blumen schlechter Qualität auf den Markt geworfen.« Heimische Züchter paßten sich nur ungenügend den Käuferwünschen an. So sei in Deutschland weniger Chemieeinsatz und Verpackungsmaterial gefragt, doch der Niederländer packe weiter alles fleißig in Plastik ein und streue großzügig Chemikalien.

Dass Amsterdam in Nordholland (Noordholland) liegt, hat jeder sicher bereits herausgefunden. Und Nordholland umgeben von Nordsee, Watten und IJsselmeer bedeutet Blumen, Köge, Windmühlen, Dünen, historische Städtchen und Dörfer, geschichtsträchtige IJsselmeerhäfen und sehenswerte Museen. Wasserratten lockt eine dreihundert Kilometer lange Küste mit über hundert Kilometer Sandstrand.

Die Niederländischen Eisenbahnen geben die Broschüre »Eropuit« (Nix wie raus), die alle touristischen Angebote auflistet und auch Gutscheine enthält. Erhältlich auf Niederländisch an allen Bahnhöfen oder der VVV.

(Tages)Ausflüge in die nachstehend besprochenen Orte lassen sich u.a. bei den folgenden Veranstaltern buchen:

Holland International, Dam 6 (1012 NP), T. 625 30 35, F. 625 03 09

Lindbergh Excursions, Damrak 26 (1012 LJ), T. 622 27 66, F. 622 27 69

VVV, Stationsplein 10

(gegenüber Hauptbahnhof) oder Leidseplein 1

NZH Travel,
Prins Hendrikkade 48 (1012 AC),
T. 639 03 91, F. 627 63 76

Holland Keytours,
Dam 19 (1012 JS), T. 624 73 04/624 73 10, F. 623 51 07