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Pampatar

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Pampatar - noch richtig romantisch

Hunderennen, Hahnenkämpfe und Konzerte im Canódromo

Festungsbauwerke zeugen von Piraten

Die Straße führt von Punta de Piedras in östlicher Richtung weiter nach Pampatar, das die Spanier 1530 unter dem Namen »Puerto Real de Mampatare« gründeten. Der vom Bauboom weitgehend verschonte Ort liegt rund 10 km hinter Porlamar. Erst wenige Hotels stehen am Rand der 10.000 Einwohner zählenden Ortschaft – wahrscheinlich eine Folge des zu schmalen Strandes. Mit seinen Fischerbooten, die in der ruhigen Bucht vor sich hinschaukeln, wirkt Pampatar dafür noch richtig romantisch.

Sehenswürdigkeiten

Pampatar besitzt auch einige Sehenswürdigkeiten, z.B. die 1662 zum Schutz vor holländischen Piraten errichtete Festungsanlage Castillo de San Carlos Borromeo. Allerdings leisteten die Holländer bei der Zerstörung der Festung ganze Arbeit. Der originalgetreue Wiederaufbau der Anlage wurde erst 1968 abgeschlossen. Berühmtester Gefangene war General Arismendi, den die Spanier dort während des Unabhängigkeitskrieges gefangen hielten. Die Anlage mit ihrem kleinen historischen Museum, in dem Gemälde der Freiheitskämpfer und Waffen aus der Kolonialzeit ausgestellt sind, ist in einem verwahrlosten Zustand, weil leere Staatskassen die Instandhaltung erschweren (geöffnet: Mo-Fr 9 bis 16 Uhr, an Wochenenden von 9 bis 18 Uhr).

Wie oft Piraten diesen Ort heimsuchten, bezeugen die weiteren Festungsbauwerke. Auf dem Cerro de la Caranta die Ruinen des Fortín de la Caranta (auch Fortín Santiago genannt). Das bereits 1535 errichtete Fort vermochte die Stadt aber nicht ausreichend zu schützen, so dass die Kolonialherren in unmittelbarer Nähe eine weitere Festungsanlage namens Fortín de la Libertad anlegten. Von allen genannten Punkten reicht die Sicht weit über die Insellandschaft und das Meer.

Die »Iglesia del Cristo de Buen Viaje« (Kirche Christi von der Guten Reise), gegenüber vom erstgenannten Fort, ist eine Besonderheit. Einer Seemannslegende zufolge brachte jemand die Christusfigur an Bord eines Schiffes, das daraufhin regungslos im Wasser lag und nicht losfuhr. Erst als die Figur ihren Platz in der Kirche wieder eingenommen hatte, konnte das Schiff ablegen. Ungewöhnlich ist der über eine Außentreppe zugängliche Glockenturm, eine auf dem Festland nicht nachgewiesene Konstruktionsweise. Am 3. Mai findet ein Fest zu Ehren der wundersamen Kräfte der Christusfigur statt.

Wer noch nie einem Hunderennen beigewohnt hat, hat im 6.000 Personen fassenden Canódromo Gelegenheit dazu. Donnerstags bis samstags hetzen dort gegen 20.30 Uhr Windhunde eine 500 m langen Rennbahn entlang (an der Avenida Jovilo Villalba, im Diverland, kurz vor Pampatar). Hier werden auch Hahnenkämpfe, Konzerte und Sportveranstaltungen ausgetragen. Außerdem ist dort eine lange Rollschuhbahn zu finden.

Östlich von Pampatar ein Hügel mit dem lohnenden Aussichtspunkt »Morro El Vigía«, von dem aus man einen großen Küstenabschnitt überblickt.

El Valle del Espíritu Santo

Eine andere Strecke führt von Porlamar zum 2,5 km nordwestlich gelegenen El Valle del Espíritu Santo, das ausnahmsweise mal eine Frau, und zwar Anno 1529, gründete. Wir können uns heute kaum noch vorstellen, dass dieses Örtchen einst die Hauptstadt der Insel war. Wegen seiner Kirche ist es in ganz Venezuela bekannt: im Inneren die Skulptur der Schutzpatronin Margaritas, deren Haupt eine goldene Krone ziert. Ein Indianer soll sie in der Höhle »Cueva del Piache« gefunden haben. Historiker fanden heraus, dass die Figur in ein anderes lateinamerikanisches Land gebracht werden sollte und nur versehentlich ausgeladen wurde. Die Fischer glauben an wundersame Heilkräfte des Bildnisses in einer Glasvitrine über dem Hauptaltar.

Fest zu Ehren der Schutzpatronin vom 8. bis zum 15. September. Zu diesem Zeitpunkt reisen viele Venezolaner vom Festland an und nehmen an Prozessionen teil. Übrigens sind in El Valle del Espíritu Santo handgearbeitete Souvenirs zu zivilen Preisen zu erstehen.

Weiter nördlich der 70 km2 große Nationalpark Cerro El Copey. Dieser Bergstock weist eine dichte Vegetation auf und wird von drei wichtigen Flüssen durchzogen, die für die Trinkwasserversorgung der Inselhauptstadt sorgen müssen. Ausblick auf die Ostküste von dem etwas weiter nordöstlich gelegenen La Sierra.